[BotIndex] [««] Auf Nahrungssuche Keiler stürmt Kaufhaus, greift Mädchen (12) an  

26.01.2010 09.18 | Nanica | Auf Nahrungssuche Keiler stürmt Kaufhaus, greift Mädchen (12) an
http://www.bild.de/BILD/news/2010/01/25/wildschwein-erschossen/keiler-
stuermt-kaufhaus-greift-maedchen-an.html

26.01.2010 09.41 | wild-wutz | RE: Auf Nahrungssuche Keiler stürmt Kaufhaus, greift Mädchen (12) an
Böser Keiler!
Warum hat er auch Hunger und sucht nach einem warmen Plätzchen. Warum kann er seinen Platz in der modernen, zugebauten Welt nicht finden und warum hat er keine goldene Kreditkarte? :|

In dieser Ecke Deutschlands ist es seit Wochen bitter kalt und die Böden tief gefrohren. Die Wildtiere suchen nach alternativen Nahrungsquellen. Vielerorts ist die Fluchtdistanz arg geschrumpft, so dass die Tiere nicht mehr vor dem Menschen weglaufen. Möglicherweise hat man das Tier auch gefüttert und es erwartete Nahrung in dieser harten Winterzeit.
Und jetzt ist es das Wildschwein schuld und muss diesen Fehler mit dem Leben bezahlen. :|

Alles eine sehr fragwürdige Aktion... mal wieder.... :|

SG
Frank

26.01.2010 23.11 | Leitbache | RE: Auf Nahrungssuche Keiler stürmt Kaufhaus, greift Mädchen (12) an
Der Beitrag kam heute Mittag auch auf N24 in den Kurznachrichten.
Ob sich der Keiler wirklich auf der Suche nach Futter dorthin verirrt hat, von Spaziergängern am Waldrand gescheucht worden oder nicht doch im Rahmen einer Jagd vor den Hunden in die nahegelegene Stadt geflüchtet ist kann natürlich nicht eindeutig geklärt werden.
Daß das Tier das Mädel mutwillig angegriffen hat glaube ich nicht, der Keiler war in die Enge getrieben, und bei der Flucht durch das Kaufhaus stand ihm einfach das Kind im Wege. In seiner Panik hat er es halt über den Haufen gerannt und ihm dabei ´nen Schmiß verpaßt.
Traurig, daß solche unfreiwilligen Ausflüge immer mit dem Tod des Schweines einhergehen müssen. ;(
Daß sich Sauen Siedlungen immer mehr annähern ist bewiesen, daß sie aber in Fußgängerzonen und Kaufhäusern nach Futter suchen halte ich -bis auf Berlin als Ausnahme- wohl eher für unwahrscheinlich.

Besonders beknackt: der Link zum anderen Artikel, in dem der aaaarme Jagdhund Ibo von ´ner Sau verletzt worden ist!!!
Was geht die blöde Jungjägerin (hat also frisch den Jagdschein gemacht) auch mit einer unangeleinten Deutschen Wachtel durch die Gemarkung, der Backofen von Hund seilt sich in ´ne Dickung ab, erschreckt entweder ´ne Bache mit Frischlingen, ´ne Rotte oder kommt zwischen 2 kämpfende Keiler, und dann wundert sich die doofe Nuß, daß das Wild sich verteidigt und den Hund so übel zugerichtet hat!!!
Na, und als Krönung dann der unqualifizierte Kommentar über "brutale" und "blutrünstige" Sauen... und das von einer Jägerin!
Grotten-schlecht! :down:

27.01.2010 12.40 | wild-wutz |
Hi Sandra!

Das Problem ist nicht das Problem der Sauen, sondern das der Zweibeiner. Die Leute wissen nichts über Wildschweine und es wird gleich die Panik geschürt. Ich bin der Übrzeugung, dass ich innerhalb einer Stunde (incl. Absperrzeit) die Wutz ohne Blutvergießen aus dem Laden raus gehabt hätte. :|

Ob das Keilerchen tatsächlich auf Nahrungssuche war, ist natürlich nur eine Vermutung. Wir haben hier auch eine Ecke, wo die Wildschweine sich quasi mitten im Städtchen aufhalten. Das Dumme daran ist, dass die Leute die Tiere in einem kleinen Park immer und immer wieder anfüttern. Dementsprechend geprägt sie die auf Raschelgeräusche von Tüten. Die Sukzession tut ihr übriges dazu. Da gibt es ausghölte Brombeerhecken, die einer Festung gleichen.
Ein Eldorado für die Brostis....
Das könnte ich jetzt das ganze Forum vollschreben mit Beispielen...

Das wird nächte Woche mit Sicherheit in der Arbeitsgruppe des Stadtrat ein Thema sein, ebenso wie der Saufang an anderer Stele, gegen den ich mich wehement aussprechen werde.

Das "Problem" muss von grundauf angegangen werden. Die Leute müssen aufgeklärt werden, wie sie dem Wildschwein begegnen. Ich habe angeboten einen kostenlosen Kurs in Sachen Wildschwein auf die Beine zu stellen. Diese beginnt bei der Biologie und Verhaltensweisen der Wutzen und endet mit Tips zu Wildschweinbegegnungen und zum Zaubau.
Der Powerpoint Vortrag ist schon fertig, aber bisher zeigt die Stadt kein Interesse.

Oha... jetzt schweife ich etwas sehr vom Thema ab.... ;)

SG
Frank

28.01.2010 01.04 | Leitbache |
Hallo Frank,

ai, na klar, ist ja ganz mein Reden.
Die Sau kann nichts dafür, ist alles eine Sache des (falschen) Verhaltens der Menschen.

Letztes Jahr im Herbst war der Hegeringleiter unseres Jagdbezirkes bei uns, ´mal Wutz gucken. Die Bache war gerade mit mir im Hof, und der Mann kam an, sagte "Hallo" und faßte das Schwein einfach so am Kamm an... die Bache kannte den Mann nicht, und logischerweise hat sie daraufhin den Kopf ruckartig gehoben und mißmutig gegrunzt.
Nur, weil der Hegeringleiter hier recht bekannt ist und er auf jeden so zugeht kann er doch noch lange nicht ein fremdes Tier anfassen, erst recht kein halbes Wildtier!!!
Jetzt fragt der Mensch bei jeder Begegnung, wie lange wir die Bache denn noch halten wollen würden und erzählt im Beisein anderer Leute, jaaa, die Sau sei ja nicht so ungefährlich, da müsse man schon aufpassen, das könne ganz bös` enden, so eine Begegnung mit dem Wildschwein, die mache mich irgendwann tot... :kotz:

Das mit der Powerpoint-Präsentation finde ich klasse. Vielleicht denkt der Stadtrat ja auch, daß Du Geld dafür verlangen wirst und hat sich deshalb nicht gemeldet... oder er sieht keine Notwendigkeit in Deinem Vortrag?
Biete doch ´mal örtlichen Schulen an, in Biologie beim Thema "Wildschweine" ´n kleinen Vortrag zu halten. Oder auch bei betroffenen Kleinbetrieben am Stadtrand, die die Sauen direkt vor der Nase haben. Oder beim städtischen Sommerfest?

Ich glaube, es muß erst ´ne Sau den halben Stadtrat fressen, ehe Deine Arbeit anerkannt wird... :D


Grüße, Sandra

28.01.2010 07.28 | wild-wutz |
Hi Sandra!

Na, der Leiter des Forstamtes kennt meine Fachkompetenz an, denn er hatte damals, als die Arbeitsgruppe noch in der Luft hing, mich als Zitat "fachkompetente Person mit quasi Wildschweineverstand" empfohlen.
Der Stadt hatte ich übrigens angeboten, den Vortrag für lau zu halten, da mir Aufklärung wichtiger als ein paar Euros sind.
Ich sehe das Problem der Gefährlichkeit von Wildschweinen nicht bei denen, die tief im Wald hausen, sondern bei denen, die den Menschen zu sehr gewohnt sind und angefüttert werden. Da geht die Fluchtdistanz gegen null und da kann es zu unangenehmen Begegnungen kommen. Deshalb ist es sehr wichtig die Verhaltensregeln zu kennen. Aber Bürokraten sind Bürokraten - fernab der Realität halt.

Dass deine Wutz nach einem Fremden schlägt ist normal. Es gibt zwar gutmütige Charaktere, die sich von jedem anfassen lassen, aber meist ist da doch eine gewisse Scheu.
Aber das ist doch beim Hund nicht anders. Der knurrt möglicherweise auch, oder knappt, wenn jemand fremdes ihn anfingert.

Wenn ich da an unsere Gerdi denke.... die kommt von hinten angeschlichen und zwickt einen immer in die Waden - zumindest versucht sie es und bei einer 3jährigen Bache gibt das blaue Flecken. :lach:
Bei mir hat sie damit allerdings keine Erfolg, da ich immer ein paar Schritte auf sie zustürme und laut in die Hände klatsche. Sie weiß halt, dass ich "ranghöher" bin und zieht sich brummelnd zurück. :grin:
Aber trotzdem ist sie kein böses Wildschwein, sondern einfach nur Wildschwein.

SG
Frank

28.01.2010 08.01 | Nanica |
Oh man, nun sagt das hier alles schon aus ich könnte heulen!!! Es war eine Bache und Trächtig!

http://www.bild.de/BILD/news/2010/01/27/wildschwein/fiel-mich-im-kaufh
aus-an.html

Das ARME ARME Mädchen... :kotz:


Ein Beamter erschoss die trächtige Bache (70 Kilo schwer).

30.01.2010 15.34 | Leitbache |
... genau, das böööse Killer-Schwein fiel das aaarme Mädel im Kaufhaus an... :doof:

Wenn ich das nur lese! Als ob die Bache (war ja auch noch beschlagen) auf Menschenjagd gegangen sei... hätte die Sau einen Angriff gestartet wäre sie nach dem "Haps" ins Bein nicht einfach weitergeflüchtet, sondern hätte die Attacke solange wiederholt, bis das hysterische Mädel auf dem Boden gelegen und sich nicht mehr bewegt hätte.

Wäre irgend jemand in dem Geschäft auch nur halbwegs kompetent gewesen und hätte besonnen reagiert (=> schrei` nie ein Wildtier an/ halte den Mund, zappele nicht ´rum, mache den Weg frei/ ziehe Dich langsam zurück!) wäre es nie soweit gekommen.

@Frank:
Nö, hätte der Mann meiner Maus zuerst ´mal die Hand vor die Scheibe gehalten, damit sie Kontakt aufnehmen kann, wäre er ihr vollkommen wurscht gewesen; dann hätte er sie auch anstandslos anfassen können. Man faßt ja auch keine fremden Hunde an, ohne sie an sich schnüffeln zu lassen.
Oder läßt Du Dich von fremden Menschen drücken, bevor sie sich Dir vorgestellt haben???

Ist alles eine Sache des Anstandes.


Viele Grüße, Sandra

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